Die russischen Behörden haben den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ultimativ zur Rückkehr aus Deutschland aufgefordert. Nawalny verletze die Bewährungsauflagen eines Urteils von 2014, teilte die Gefängnis-Behörde FSIN am Montag mit. Unter Verweis auf einen Bericht der Fachzeitschrift "The Lancet" hieß es, Nawalny sei am 20. September aus dem Krankenhaus entlassen worden und seit dem 12. Oktober symptomfrei.
Nawalny soll sich in Moskau melden
Nawalny veröffentlichte auf Twitter ein Schreiben an seinen Anwalt, wonach er sich bis 09.00 Uhr am Dienstag (Ortszeit) in einem Büro in Moskau melden müsse. Eine Nawalny-Sprecherin erklärte, dies sei unmöglich. Zudem leide der Oppositionelle weiter an den Folgen seiner Vergiftung. Die FSIN handle auf Geheiß der russischen Regierung.
Nawalny war am 20. August auf einem Inlandsflug zusammengebrochen und nach einer ersten Versorgung in Russland zur Behandlung in der Berliner Charité ausgeflogen worden. Nach Angaben der deutschen Regierung wurde er mit einem Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet, die zu Sowjetzeiten entwickelt worden war.
Nawalny wirft Russlands Präsident Wladimir Putin vor, Drahtzieher des Anschlags zu sei. Die Regierung in Moskau hat eine Beteiligung bestritten und Putin den Vorfall als Teil eines von den USA unterstützten Komplotts bezeichnet, um ihn zu diskreditieren.