Das bitterarme Land hat mit Dürren, verheerenden Corona-Folgen und vor allem Konflikten zu kämpfen. Die Taliban kämpfen gegen die vom Westen gestützte Regierung.

Beide Konfliktseiten einigten sich bereits am 15. November auf 21 Grundsätze für die eigentlichen inhaltlichen Verhandlungen. Die Verhandlungsdelegation der Regierung teilte jedoch mit, dass "weitere Diskussion und Klärung" erforderlich seien. Die Vereinbarung müsse noch durch eine Sitzung beider Verhandlungsteams bestätigt werden. Bisher trafen sich beide Parteien meist in kleinen Gruppen.

Berichte des afghanischen Senders Tolonews über einen Durchbruch hatte die Regierungsseite jüngst noch dementiert. Regierungssprecher Sedik Sedikki sagte am Mittwoch, dass einige Forderungen der Taliban nicht mit der Verfassung vereinbar seien. Details nannte Sedikki nicht.

Geberkonferenz

Am Dienstag hatte die internationale Gemeinschaft auf einer virtuellen Geberkonferenz Afghanistan weitere Milliardenhilfen für die nächsten vier Jahre in Aussicht gestellt. Die Spendenbereitschaft nahm jedoch ab. Die Geberländer machten die Entwicklungshilfe auch von der Zukunft der Friedensgespräche abhängig. Das Land ist nach Jahrzehnten des Konflikts weiter auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Seit dem 12. September sprechen die Taliban mit Vertretern der afghanischen Republik über Frieden. Der Prozess war im Streit um die Verfahrensfragen ins Stocken geraten. Eine Waffenruhe lehnen die Taliban weiter ab. Das Gastgeberland Katar hatte die Rolle eines Vermittlers eingenommen. Der Konflikt im Land geht brutal weiter.

Ende Februar unterzeichneten die Taliban ein Abkommen mit den USA, das einen schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan vorsieht. Die Friedensverhandlungen sind das wichtigste Zugeständnis, das die USA den Taliban abringen konnten. Im Gegenzug verpflichteten sich die Islamisten, Verbindungen zu anderen Terroristen zu beenden.