Er hat ein Faible für die Beatles und den Blues, spielt selbst Gitarre und war mehrere Jahre lang ein Amerikaner in Paris: Amerikas gewählter künftiger Präsident Joe Biden hat den 58-Jährigen Antony Blinken für das Amt des künftigen Außenministers benannt.
Dem designierten US-Präsidenten hatte Blinken bereits als Sicherheitsberater gedient, als Biden Vizepräsident von Barack Obama war. Blinken war stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater und stellvertretender Außenminister in der Obama-Administration.
Seine Karriere im US-Außenministerium startete der gebürtige New Yorker aber schon in der Ära von Bill Clinton, für den er auch Reden schrieb. Der Jurist, der in Harvard und an der Columbia-Universität studierte, steht für eine Politik des Multilateralismus und war als Polit-Analyst für CNN einer der schärfsten Kritiker von Donald Trumps „America first“-Politik.
Joe Biden versprach im Wahlkampf, die Beziehungen zu Verbündeten in aller Welt wieder kitten zu wollen und die USA in internationale Abkommen wie das Pariser Klimaschutzabkommen zurückführen.
Blinken war einer der Unterhändler des internationalen Atomabkommens mit dem Iran, das 2015 in Wien vereinbart und als diplomatischer Wurf gewertet wurde. Dass es US-Präsident Trump 2018 wieder kippte, ist eine andere Geschichte.
Antony Blinken stammt aus einer jüdischen Familie und ist eng mit Europa verbunden. Sein Vater, der mittlerweile 95-jährige Donald Blinken war von 1994 bis 1998 US-Botschafter in Ungarn. Antony Blinken wuchs nach der Scheidung seiner Eltern Anfang der 1970er-Jahre aber vorwiegend bei seiner Mutter Judith und deren zweitem Ehemann, dem legendären Anwalt, Schriftsteller, Shoah-Überlebenden und JFK-Berater Samuel Pisar auf.
Die Familie lebte einige Jahre in Paris, daher spricht Blinken auch blendend Französisch. Einem engeren Bündnis Amerikas mit good old Europe sollte nichts mehr im Wege stehen.