Myanmars De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi hat sich bei der Parlamentswahl in dem südostasiatischen Land eine zweite Amtszeit gesichert. Ihre Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) habe bei der Abstimmung am vergangenen Sonntag mindestens 346 Mandate gewonnen, teilte die Wahlkommission am Freitag mit. Für die absolute Mehrheit sind 322 Sitze nötig. Die Wahlbeteiligung lag über 70 Prozent.
Die 75-jährige Friedensnobelpreisträgerin ist seit 2015 im Amt und in ihrer Heimat sehr beliebt. International ist Suu Kyi aber mittlerweile umstritten. So sind die versprochenen demokratischen Reformen in dem überwiegend buddhistischen Land bisher weitgehend ausgeblieben. Suu Kyi steht auch wegen ihres Schweigens zur Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya am Pranger.
Zudem ist die frühere Freiheitsikone nach wie vor auf die Kooperation mit dem Militär angewiesen. Ein Viertel der Sitze in den Parlamentskammern bleibt für die Streitkräfte reserviert. So steht es in der Verfassung von 2008, die die Junta aufgesetzt hatte, um auch nach der Einleitung demokratischer Reformen nach jahrzehntelanger Militärdiktatur weiter Macht zu behalten.