Drei Tage nach seinem Amtsantritt hat Boliviens neuer Präsident Luis Arce die diplomatischen Beziehungen seines Landes mit Venezuela und dem Iran erneuert. Die Botschafter beider Länder präsentierten Arce am Mittwoch ihre Beglaubigungsschreiben, wie er auf Twitter mitteilte. Mit Venezuela würden die bilateralen Beziehungen zum Wohl der Völker beider Länder wieder aufgenommen, schrieb er. Gemeinsame Projekte mit dem Iran würden gestärkt.
Unter dem linken Ex-Präsidenten Evo Morales hatte Bolivien noch enge Beziehungen zu Venezuela und dem Iran gepflegt. Nachdem Morales vor rund einem Jahr auf Druck des Militärs wegen des Vorwurfs der Wahlmanipulation zurücktrat, änderte sich das. Die konservative Übergangsregierung des südamerikanischen Landes wies die Diplomaten des sozialistischen Staates Venezuela aus und trat der sogenannten Lima-Gruppe bei, die dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro jegliche Legitimität abspricht. Zudem schloss Bolivien seine Botschaft in Teheran - nach offiziellen Angaben aus Kostengründen.
Bei der Präsidentenwahl im Oktober gewann jedoch mit Arce ein enger Vertrauter von Morales, der inzwischen aus dem Exil zurückgekehrt ist. Bei Arces Vereidigung am vergangenen Sonntag gehörte der iranische Außenminister Mohammed Jawad Zarif zu den wenigen internationalen Gästen.