Im baltischen EU- und NATO-Land Litauen haben am Sonntag die Parlamentswahlen begonnen. Die knapp 2,5 Millionen Wahlberechtigten entscheiden im ersten von zwei Wahlgängen über 70 Sitze im Parlament nach dem Verhältniswahlrecht. In zwei Wochen stimmen sie über die 71 Direktmandate in der Volksvertretung Seimas in Vilnius ab. Erste Ergebnisse werden in der Nacht zu Montag erwartet. Dabei dürfte keine der 17 zur Wahl antretenden Parteien die absolute Mehrheit erzielen.
Nach Umfragen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem regierenden Bund der Bauern und Grünen sowie der konservativen Oppositionspartei Vaterlandsunion ab. Zudem dürfte auch noch drei oder vier weiteren politischen Kräften der Einzug ins Parlament des Baltenstaats gelingen.
Wirtschafts- und sozialpolitische Themen standen im Mittelpunkt des von der Corona-Pandemie überschatteten Wahlkampfs in Litauen, das zuletzt auch durch die Weißrussland-Krise ins Rampenlicht geriet. Das Land hat nach der als grob gefälscht kritisierten Präsidentenwahl im Nachbarland viele Oppositionelle aufgenommen - darunter auch Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja.