Anfang August hatte das US-Verteidigungsministerium angekündigt, die Zahl der US-Soldaten am Hindukusch von derzeit 8.600 bis November auf 5.000 zu senken. Die restlichen Soldaten sollten das Land den Planungen zufolge bis Mitte 2021 verlassen. Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl sprach sich Trump nun aber für eine deutliche Beschleunigung des Abzugsplans aus. Nähere Angaben machte er zunächst allerdings nicht.
Längere Entwicklung
Der Nationale Sicherheitsberater Robert O'Brien sagte nun bei einer Veranstaltung der University of Nevada in Las Vegas, die USA wollen ihre Truppenstärke in Afghanistan bis Anfang kommenden Jahres auf rund 2.500 reduzieren. Die USA haben momentan weniger als 5.000 Soldaten in dem Bürgerkriegsland, in dem die radikal-islamischen Taliban immer wieder Anschläge verüben. Als Trump Anfang 2017 sein Amt antrat, waren noch mehr als 10.000 Soldaten in Afghanistan stationiert.
Die USA waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in dem Land einmarschiert. Diesen Februar schloss die US-Regierung ein Abkommen mit den radikalislamischen Taliban, das einen schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte regelt. Voraussetzung für den Abzug ist ein Rückgang der Gewalt in Afghanistan.
Seit dem 12. September verhandeln die Taliban in Katar mit der afghanischen Regierung über eine friedliche Beendigung des seit fast zwei Jahrzehnte andauernden Kriegs. Die Gespräche gestalten sich allerdings schwierig. Die Taliban setzen unterdessen ihre Angriffe und Anschläge fort, bei denen immer wieder Sicherheitskräfte und Zivilisten sterben.