NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den NATO-Staat Türkei dazu aufgerufen, für Deeskalation in der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus zu sorgen. "Ich erwarte, dass die Türkei ihren erheblichen Einfluss nutzt, um Spannungen abzubauen", sagte Jens Stoltenberg am Montag in Ankara bei einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu.
"Wir sind zutiefst besorgt über die Eskalation der Feindseligkeiten. Alle Seiten sollten sofort aufhören zu kämpfen und einen Weg zu einer friedlichen Lösung finden", appellierte Stoltenberg.
Der seit Jahrzehnten dauernde Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken war vor rund einer Woche wieder aufgeflammt. Es handelt sich um die schwerste Eskalation seit Jahren. Armenien und Aserbaidschan geben sich gegenseitig die Schuld dafür. Die Türkei steht auf der Seite Aserbaidschans und erklärte sich auch zu militärischer Hilfe bereit. Armenien sieht Russland als Schutzmacht, auch Frankreich hat sich auf Seiten Eriwans gestellt.
Außenminister Cavusoglu warf Armenien in seiner Rede Kriegsverbrechen vor. Armenien wiederum beschuldigt die Türkei, direkt an den Gefechten beteiligt zu sein. Die Türkei hatte zwar immer wieder ihre Unterstützung Aserbaidschans betont, aber nicht bestätigt, an den Gefechten direkt beteiligt zu sein.
Albanien sagte Fußball-Test in Armenien ab
Albaniens Fußball-Verband hat auf den militärischen Konflikt um die Region Berg-Karabach reagiert und das für Mittwoch geplante Freundschaftsspiel gegen Armenien abgesagt. Man habe sich entschieden, aufgrund der sich verschärfenden Situation und der derzeit in Armenien stattfindenden Unruhen, das Spiel nicht zu spielen, teilte der Verband auf seiner Internetseite mit.