Gründe seien die Überfüllung des Decks und eine an ihrer Seite angebrachte Rettungsinsel, hieß es in einem Tweet vom Samstag. Die zuständigen Behörden reagierten demnach weiterhin nicht auf Hilferufe. Zuvor hatte die Besatzung des Schiffes nach eigenen Angaben 130 weiteren Menschen in Seenot geholfen, darunter vielen Frauen und Kindern.
Man habe die italienische Küstenwache, das maltesische Militär und die Seenotleitung Bremen am Freitagabend vergeblich um Hilfe gebeten. Eine zehnköpfige Crew kümmere sich um 219 Menschen an Bord des 30 Meter langen Schiffes, 33 von ihnen befänden sich noch in einer
Rettungsinsel.
Es gehe nicht an, dass die Migranten in einem Seenotrettungsgebiet der Europäischen Union im Stich gelassen würden. An Bord befinde sich bereits ein Toter, andere seien verletzt. Sea-Watch International bat ebenfalls über Twitter um Hilfe.
Italienische Küstenwache hilft
Nach Hilferufen der "Louise Michel" hat die italienische Küstenwache nach eigenen Angaben schließlich 49 Migranten von dem privaten Rettungsschiff im Mittelmeer aufgenommen. Ein von der Insel Lampedusa entsandtes Patrouillenschiff habe 32 Frauen, 13 Kinder und vier Männer an Bord genommen, teilte die Behörde am Samstag mit. Diese galten demnach als am stärksten gefährdet.
Die "Louise Michel" fährt unter deutscher Flagge. Das Schiff befand sich am Samstag südöstlich von Lampedusa. Es hatte im Mittelmeer bereits am Donnerstag 89 Menschen aus Seenot gerettet.
Erst kürzlich war bekannt geworden, dass der geheimnisumwitterte Streetart-Künstler Banksy das Rettungsschiff unterstützt. "Er hat das Schiff finanziert und bemalt", bestätigte die Sprecherin einer Organisation, die eine eigene Website zur Louise Michel erstellt hat.
Wer der Besitzer des Schiffes ist, wollte die Sprecherin nicht sagen. Auf dem rosa bemalten Schiff ist auf einer Schiffswand ein Kunstwerk Banksys zu sehen, das ein Mädchen mit Schwimmweste und einem herzförmigen Rettungsring zeigt.
Im Streit um den Umgang mit Flüchtlingen im Mittelmeer hat der geheimnisumwitterte Streetart-Künstler Banksy am Nachmittag die EU kritisiert und seine Unterstützung für das Rettungsschiff "Louise Michel" bekräftigt. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass Banksy das private Rettungsschiff unterstützt.
"Es ist ein Schiff der französischen Marine, das wir in ein Rettungsboot umgebaut haben, weil die EU-Behörden Notrufe von "Nicht-Europäern" absichtlich ignorieren", ist in den Untertiteln eines knapp einminütigen Videos zu lesen, das am Samstag auf Instagram veröffentlicht wurde.
Im Video schlug Banksy auch einen ironischen Ton an. "Wie die meisten Menschen, die es zu etwas in der Kunstwelt gebracht haben, habe ich eine Yacht gekauft, um auf dem Mittelmeer herumzukreuzen", heißt es in den Untertiteln des Videos. Unterlegt ist es mit Fotos und Videosequenzen, die unter anderem die "Louise Michel" und schwarze Migranten im Wasser zeigen. Auf dem rosa bemalten Schiff ist auf einer Schiffswand ein Kunstwerk Banksys zu sehen, das ein Mädchen mit Schwimmweste und einem herzförmigen Rettungsring zeigt.
Das Video, das innerhalb von drei Stunden mehr als 1,3 Millionen Mal aufgerufen wurde, endet in Anlehnung an die Bewegung "Black Lives Matter" mit der Aufschrift: "All Black Lives Matter" (auf Deutsch: Alle schwarzen Leben zählen).