Sein Wien-Programm ist dicht: Mike Pompeo landete zwar gestern aus Slowenien kommend schon in Schwechat, aber erst heute trifft er Österreichs Polit-Spitze, den IAEO-Chef und mehrere Unternehmer. Auch sein griechischer Amtskollege reist extra aus Athen nach Wien, wegen des aktuellen Streits zwischen Griechenland und der Türkei um Gas- und Ölbohrungen im Mittelmeer. Der US-Außenminister wirbt bei seiner Mitteleuropa-Tour, die am Dienstag in Tschechien begann und am Samstag in Polen endet, unter anderem intensiv für einen Ausschluss des chinesischen Telekommunikationskonzerns Huawei vom 5G-Ausbau. Seit 2018 ist Mike Pompeo Außenminister der USA.
Spiel mit eigenen Regeln
Davor war der Republikaner und Anhänger der rechtspopulistischen Tea-Party-BewegungChef der CIA, der Central Intelligence Agency, die 1947 von Veteranen des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde. Der US-Auslandsgeheimdienst führte von Beginn an ein eigenes Spiel mit eigenen Regeln. Die CIA war in Putschpläne verwickelt, wollte auch Fidel Castro aus Kuba vertreiben, was allerdings im „Schweinebucht-Debakel“ und beinahe im Dritten Weltkrieg endete. Die CIA organisierte Entführungen und bespitzelte illegal Amerikaner.
Gegen "bürokratische Hindernisse"
Auch Mike Pompeo, Absolvent der West-Point-Militärakademie mit einem Harvard-Abschluss in Jus, ist gegen „rechtliche und bürokratische Hindernisse“, wie er sagt, wenn es um Datensammlung geht. Außenpolitisch gilt er als Falke. Pompeo bestärkte Trump, den Atomdeal mit dem Iran aufzugeben, er ebnete aber auch den Weg zu den Gesprächen Trumps mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un.
China ist wie "Frankenstein"
Zuletzt warnte Pompeo vor dem tyrannischen China, das er mit „Frankenstein“ verglich. Sein Privatleben hält der 56-Jährige gerne unter Verschluss. Er ist in zweiter Ehe verheiratet, das Paar hat einen Sohn. In einem US-Magazin verglich Susan Pompeo ihren Mann einmal mit einem Paar guter, alter Army-Stiefel: „Robust und strapazfähig führen sie dich Schritt für Schritt, bis die Mission erfüllt ist.“