Es ist ein typisches Fake-Email, und am Montag ist es in zahlreichen Mail-Boxen eingegangen: Kleine Zeitung- und ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz sei angeblich in Kiew in eine Notlage geraten und brauche dringend Hilfe. Was ist dran an dem Email?
"Gar nichts", sagt Christian Wehrschütz auf Nachfrage am Telefon. Sein E-Mail-Account sei gehackt worden und ist nun gesperrt; derzeit sei die Sicherheitsüberprüfung im Gange.
Hilfsbereitschaft
"Ich bin zwar in Kiew, aber es geht mir gut und es ist alles in Ordnung," betont Wehrschütz. Geld braucht ihm niemand zu schicken. Das Fake-Mail habe weite Kreise gezogen - sogar im Büro von Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sei es offenbar eingegangen. Die Angelegenheit sei lästig, "aber gleichzeitig ist es echt nett zu sehen, wie viele Leute jetzt bei mir telefonisch nachfragen, ob ich wirklich in Not bin", freut sich der Osteuropa-Experte. "Diese große Hilfsbereitschaft ist das Netteste, was ich seit langer Zeit erlebt habe."
Dass das Mail nicht echt war, sieht man unter anderem an den vielen Grammatikfehlern, die der Text enthält.
"Wenn ich so viele Fehler machen würde, hätte sich mein Deutschlehrer im Grab umgedreht", meint Wehrschütz lachend.
Generell ist es wichtig, niemals auf Email-Aufforderungen Geld an jemanden zu senden, ohne vorher auf anderem Wege bei der Person nachzufragen, ob es sich nicht um ein Betrugsemail handelt.