Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich vor dem EU-Sondergipfel zu dem 1,8 Billionen schweren Konjunkturpaket und Finanzrahmen "sehr optimistisch" in Bezug auf eine Lösung gezeigt. Es gebe noch Differenzen, diese seien jedoch "nicht unüberwindbar", sagte Kurz am Freitag in Brüssel. Er hoffe auf einen Kompromiss, "wenn nicht bei diesem Gipfel, dann bei einem nächsten", so Kurz.

"Ich habe Zeit, ich bleibe gerne länger", betonte der Bundeskanzler. "Wir können uns schon nächste Woche wieder treffen." Auch in zwei Wochen könnte ein neuerliches Treffen stattfinden. "Die relevante Frage" sei aber, in welche Bereiche das Geld fließe. Es müsse in Zukunftsinvestitionen und Reformen gehen.

Der EU-Ratspräsident Charles Michel hat sich Freitagfrüh zuversichtlich gezeigt, dass es beim EU-Sondergipfel zu einer Einigung auf das nächste EU-Budget und einen Aufbaufonds zur Bewältigung der Coronakrise kommen kann. "Ich bin voll und ganz davon überzeugt, dass wir mit politischem Mut eine Einigung erreichen könnten", sagte Michel bei seiner Ankunft im Ratsgebäude.

Es sei nicht nur eine Frage des Geldes, sondern eine "Frage der Zukunft des Projektes Europa", so der Belgier. Der französische Staatschef Emmanuel Macron bezeichnete sich als "zuversichtlich, aber vorsichtig" und erinnerte daran, dass die Übereinkunft Frankreichs und Deutschlands als Basis für den Wiederaufbauplan der EU-Kommission gedient habe. Die nächsten Stunden bezeichnete er als entscheidend, um den Ambitionen gerecht zu werden. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, er selbst und Ratspräsident Michel würden "alles tun, damit eine Einigung erzielt werde".