Im Vorfeld der langsam anlaufenden Urlaubssaison haben in den letzten Tagen die Mittelmeer-Destinationen Griechenland, Kroatien, Zypern und auch Montenegro ihre Einreisekonzepte für die Sommerferien veröffentlicht. Grob gesprochen erleben die Europäer im Sommer die Renaissance einer Zwei- oder sogar Dreiklassengesellschaft. Mit einer guten Nachricht für alle Österreicher: Die Österreicher sind wegen der niedrigen Infektionszahl überall willkommen.
Touristische Zweiklassengesellschaft
Während die Mittelmeer-Anrainer Italien, Spanien, Frankreich immer noch gegen hohe Infektionszahlen ankämpfen, sind die anderen Tourismus-Destination, die vergleichbar gut durch die Krise gekommen sind, nicht an Bürgern aus Corona-Hochburgen interessiert. So erlauben die Griechen ab 15. Juni Bürgern aus 29 Ländern, Montenegro ab 1. Juni Einwohnern aus 22 Staaten, Zypern ab 9. Juni aus 13 Ländern, Kroatien ab 15. Juni aus zehn Ländern die ungehinderte Einreise.
Ampelsystem auf Zypern
Willkommen sind in allen Ländern neben den Österreichern auch Deutsche, Dänen, Slowaken, Slowenen oder Ungarn. Die Schweizer dürfen nur nach Griechenland, bei der Einreise in Zypern müssen sie sich einem Test unterziehen. Im östlichen Mittelmeer unerwünscht wegen der hohen Infektionszahlen sind Briten, Schweden, Franzosen, Italiener, Niederländer, Belgier, teils auch die Iren. Während Österreicher und Deutsche ungehindert nach Zypern reisen können, müssen sich Schweizer, Polen, Rumänen, Kroaten, Esten, Tschechen bei der Einreise testen lassen, für Briten, Schweden & Co. gilt derzeit noch ein Einreiseverbot.
Runder Tisch
Am Mittwoch will die Regierung unter Federführung des Außenministers bei einem runden Tisch über weitere Reiseerleichterungen beraten. Bekanntlich will vor allem die ÖVP Lockerungen auf Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Tschechien, der Slowakei und Ungarn beschränken, bei den Adria-Anrainern Kroatien, Slowenien und - mit gutem Grund - Italien steht man auf der Bremse. Vizekanzler Werner Kogler meinte allerdings im Interview mit der Kleinen Zeitung, bei den Lockerungen müsse man sich die Bundesregierung von epidemiologische Erwägungen leiten lassen, nicht von politischen und wirtschaftlichen. Juristisch kann die Regierung keinem Österreicher die Ausreise verwehren, durch Quarantäneauflagen oder die Verpflichtung zu Testungen kann man jedem Bürger die Lust auf den Auslandsurlaub nehmen.