Insgesamt 285 Personen, darunter 260 Deutsche, haben sich bereits als Opfer bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck gemeldet und sich dem Ermittlungsverfahren gegen österreichische Skigebiete wie Ischgl, Sölden oder St. Anton angeschlossen. Noch werde gegen keine konkreten Personen ermittelt, bestätigte Staatsanwaltssprecher Hansjörg Mayr einen Bericht von „Focus Online“.
Nachdem der Verbraucherschutzverein (VSV) eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft eingebracht hat, weil die Tiroler die Sperren von Hotels und Pisten hinausgezögert haben sollen, soll Ende nächster Woche ein Zwischenbericht der Polizei vorliegen. Dann wird über weitere Ermittlungen entschieden, so Mayr.
Der VSV und dessen Obmann Peter Kolba hatten gegen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Landesräte, Bürgermeister und Seilbahngesellschaften Anzeige eingebracht – insgesamt gegen zwölf Verdächtige. Laut Kolba haben sich bisher mehr als 5000 an Corona erkrankte Urlauber beim VSV gemeldet, davon 3500 aus Deutschland. Kolba berichtet in „Focus“, bislang wisse man von 14 Fällen, bei denen Urlauber an Corona verstorben seien. Auch 28 Urlauber aus den USA sind bereits auf der Liste, nun wird überprüft, gegen die österreichischen Verantwortlichen auch in den Vereinigten Staaten zivilrechtlich vorzugehen. Die meisten Ansteckungen waren demnach in Ischgl erfolgt. Rund 400 Deutsche hätten bisher den Verein bevollmächtigt, ihre Interessen zu vertreten, so Kolba.
Der VSV strebt Vergleichsverhandlungen statt jahrelanger Prozesse an – nach dem „Vorbild“ Kaprun.