Kurz vor Beginn des zehnten Kriegsjahres in Syrien hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) an Regierungen und Öffentlichkeit appelliert, die syrischen Kinder nicht alleinzulassen. „Alle zehn Stunden stirbt ein Kind an den Folgen des Krieges“, teilte UNICEF heute mit.
Das Kinderhilfswerk schätzt, dass 2,8 Millionen Mädchen und Buben keine Schule besuchen – viele von ihnen hatten noch nie Schulunterricht. „Humanitäre Hilfe kann den Krieg zwar nicht beenden, aber sie kann die Not für die Schwächsten lindern“, sagte der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Christian Schneider. Das sei „ein Gebot der Menschlichkeit“.
In den vergangenen Wochen waren mehr als 900.000 Menschen in der Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei vertrieben worden. In dieser letzten Rebellenhochburg halten sich auch islamistische Kämpfer auf, die zuvor aus anderen Provinzen abgezogen waren. Etwa 60 Prozent der Vertriebenen seien Kinder, erklärte UNICEF – „zwischen den Fronten leiden sie unter Gewalt, Obdachlosigkeit und akuter Not“.