Die Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten haben sich kurz vor der nächsten Vorwahl in New Hampshire einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Bei der TV-Debatte am Freitag (Ortszeit) waren insbesondere Pete Buttigieg und Bernie Sanders, die bei der Vorwahl in Iowa am Montag an der Spitze standen, unter Beschuss.

Der 38-jährige moderate Ex-Bürgermeister Buttigieg sah sich mit Vorwürfen konfrontiert, er sei zu unerfahren für das Präsidentenamt. "Wir haben einen Neuling im Weißen Haus, und schauen Sie, wohin uns das gebracht hat", sagte die Senatorin Amy Klobuchar in Anspielung auf US-Präsident Donald Trump.

Der linksgerichtete Senator Sanders warf Buttigieg zudem vor, der Kandidat der Wall Street zu sein. "Ich habe keine 40 Milliardäre, Pete, die zu meiner Kampagne beitragen", sagte der 78-jährige. Buttigieg rief wiederum in einem Seitenhieb auf Sanders dazu auf, einen Kandidaten zu nominieren, der "die Politik der Vergangenheit in der Vergangenheit lässt".

Der frühere Vizepräsident Joe Biden, der bei der Vorwahl in Iowa nur auf Rang vier landete, erklärte zudem, Sanders' Politik sei zu radikal, um die US-Amerikaner zu vereinen. So drohe etwa sein Plan für die Gesundheitsfürsorge, die Nation zu spalten. Darüber hinaus sei er zu teuer und kaum durch den Kongress zu bringen.

Biden trat aggressiver als in früheren TV-Debatten auf und argumentierte, die aktuellen weltweiten Spannungen erforderten einen erfahrenen Staatsmann an der Spitze der Nation. Der 77-Jährige räumte ein, dass er einen harten Kampf vor sich habe. "Ich musste in Iowa einstecken, und ich werde wahrscheinlich auch hier einstecken müssen", sagte er. Sanders werden gute Chancen zugeschrieben, die Vorwahl in New Hampshire für sich zu entscheiden, da der US-Staat an seinen Heimatstaat Vermont grenzt.

An der TV-Debatte nahmen auch die Senatorin Elizabeth Warren, der Unternehmer Andrew Yang und der Milliardär Tom Steyer teil. Die nächsten Vorwahlen finden am Dienstag in New Hampshire statt. Ihren Kandidaten nominieren werden die Demokraten nach dem Ende der Vorwahlen bei einem Parteitag im Juli.