Hunderte Migranten haben Medien zufolge am Donnerstagabend versucht, die serbisch-ungarische Grenze am Übergang Kelebia illegal zu überwinden. Die Asylsuchenden hätten sich nach Verbreitung von Falschmeldungen, wonach Ungarn seine Grenzen für sie geöffnet hätte, auf den Weg gemacht, erklärte der serbische Verteidigungsminister Aleksandar Vulin laut ungarischer Nachrichtenagentur MTI.
Angesichts des großen Andrangs - Medien schätzen ca. 300 Menschen - schlossen die ungarischen Behörden den Grenzübergang Kelebia vorübergehend und öffneten ihn erst am Freitag in der Früh wieder, nachdem die Migranten mit Bussen in ein serbisches Auffanglager zurückgebracht wurden. Vulin, der sich vor Ort aufhielt, kritisierte die Aktion der Asylsuchenden scharf: Sie müssten für ihre Aufnahme in Serbien dankbar sein. Belgrad würde nicht zulassen, dass Migranten der guten Nachbarschaft zwischen Serbien und Ungarn schaden, betonte der Minister. In Serbien befinden sich laut Medienberichten aktuell rund 6.000 Migranten in nicht geschlossenen Lagern.
Ungarn sieht sich erneut als verstärktes Ziel der illegalen Migration. Heuer versuchten laut Behörden mehr als 4.100 Migranten illegal in das EU-Land zu gelangen. Die meisten Migranten wollen nach eigenen Angaben vorrangig nach Westeuropa. Zuletzt hatte eine große Gruppe an Asylsuchenden am ungarischen Grenzübergang Röszke versucht die Grenze zu überwinden.