Tschechien wird laut seinem Regierungschef Andrej Babis eine "rationale" Haltung zur Verpflichtung einnehmen, Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Babis sagte dies im Interview für die tschechische Tageszeitung "Pravo" (Samstag-Ausgabe).
"Wir wollen unsere Industrie und Arbeitsplätze nicht gefährden. Schon mehrere Staaten nehmen eine Gefährdung der Autoindustrie wahr", sagte Babis in Anspielung darauf, dass die Pkw-Industrie zu den wichtigsten Industrie-Zweigen seines Landes gehört.
"Lassen uns von Europa nicht zwingen"
"Wir lassen uns von Europa nicht zu Dingen zwingen, die unsere Wirtschaft gefährden. Bestimmt lassen wir uns nicht zu fanatischen grünen Maßnahmen drängen. Dann werden wir lieber vor Gericht gehen und über Sanktionen diskutieren", betonte Babis.
Tschechien hatte dem Ziel der Klima-Neutralität auf dem EU-Gipfel Ende 2019 im Austausch dafür zugestimmt, dass die Atomkraft unter die sogenannten "sauberen" Energiequellen gereiht wurde. Die Prager Regierung behauptet, ohne Atomenergie könne Tschechien die Ziele der Klimaneutralität nicht erfüllen.