Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders hat mit einer Mohammed-Karikatur von sich reden gemacht. Per Twitter kürte er am Sonntag die düstere Zeichnung eines grimmig dreinblickenden bärtigen Mannes mit einem schwarzen Tuch um den Kopf zum Sieger seines bereits 2018 abgebrochenen Wettbewerbes für Mohammed-Karikaturen. Über der Abbildung war zu lesen: "And the Winner of the Cartoon Contest is: #MUHAMMAD".
Wilders hatte am Samstagabend überraschend angekündigt, der Wettbewerb werde "doch noch" stattfinden. Als Grund nannte er, dass die Regierung Pakistans sich weigere, den radikalislamischen Prediger Khadim Rizvi festzunehmen. Rizvi hatte mit der Enthauptung von Wilders gedroht.
Dem öffentlich-rechtlichen Sender NOS teilte Wilders mit, er habe mit der Aktion darauf aufmerksam machen wollen, dass der Prediger ungestraft in zwei Fatwas zu seiner Ermordung aufgerufen habe und dass die Niederlande kaum Druck auf Pakistan ausüben würden. Diese "Feigheit" sei nun entlarvt worden, erklärte er auf Twitter.
Im August 2018 hatte Wilders den Karikaturen-Wettstreit mit der Begründung gestoppt, er wolle nicht, dass dieser "als Entschuldigung für islamistische Gewalt gebraucht" werde. In Pakistan war es zu massiven Protesten gekommen. Im November war in den Niederlanden ein 27-jähriger Pakistaner wegen eines geplanten Mordanschlags auf Wilders zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.