In Frankreich wollen die Gewerkschaften offenbar auf weitere Massenproteste gegen die Rentenpläne der Regierung über Weihnachten und Neujahr verzichten. Der Chef der Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, sagte am Donnerstag nach einem Treffen mit Ministerpräsident Edouard Philippe, als nächsten Termin für Streiks und Demonstrationen hätten sich die Gewerkschaften auf den 9. Jänner verständigt.
Am Dienstag hatte ein landesweiter Massenstreik erneut zu erheblichen Störungen des öffentlichen Lebens geführt. Präsident Emmanuel Macron signalisierte daraufhin ein Entgegenkommen im Streit mit den Gewerkschaften. Damit versuchte er, Streiks im Nah- und Fernverkehr über Weihnachten zu verhindern.
Ablösung der 42 Kassen
Die Rentenreformpläne sehen die Ablösung der aktuell mehr als 42 verschiedenen Pensionskassen durch ein einheitliches Punktesystem vor und sollen für diejenigen gelten, die ab 2022 erstmals auf den Arbeitsmarkt kommen. Ferner soll eine Grundrente von monatlich 1.000 Euro eingeführt werden für diejenigen, die ihr Leben lang gearbeitet haben. Ein Renteneintritt mit 62 Jahren soll weiterhin möglich sein, allerdings mit Abschlägen.
In zahlreichen Städten gingen am Donnerstag erneut Menschen gegen die Pensionspläne der Regierung auf die Straße - so etwa in Marseille, Bordeaux oder Nantes, wie der Fernsehsender BFMTV berichtete. In Paris gab es erneut massive Störungen im Nahverkehr, Bahngleise waren überfüllt und etliche Stationen blieben geschlossen.