In den Bereichen Militär und Energie würden die beiden Länder auch in Zukunft zusammenarbeiten, erklärte das Moskauer Präsidialamt am Mittwoch nach einem Telefongespräch der beiden Staatschefs. Das NATO-Land Türkei hat mit der Bestellung russischer S-400-Raketen westliche Verbündete und vor allem die USA verärgert. Am Mittwoch billigte ein Washingtoner Senatsausschuss in diesem Zusammenhang eine Gesetzesvorlage für Sanktionen gegen die Türkei. Doch die Türkei trotzt der US-Kritik.

So erklärte ein Sprecher von Präsident Erdogan, die Türkei werde wegen drohender US-Sanktionen nicht von einer Nutzung der russischen Raketensysteme Abstand nehmen. Das Sanktionsgesetz muss noch von Repräsentantenhaus gebilligt und von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet werden.

Auch ein Treffen Trumps mit Erdogan im Weißen Haus hielt die Türkei nicht von den S-400-Plänen ab. Viele US-Abgeordnete sowohl bei den Demokraten als auch bei Trumps Republikanern sehen das Verhalten der Türkei kritisch und betrachten den Raketenkauf als Bedrohung für die NATO. Sie kritisieren auch den von Trump veranlassten Abzug von US-Truppen aus Syrien, der den Weg für den türkischen Einmarsch in das benachbarte Bürgerkriegsland geebnet hat.