Kurz vor dem Gipfel in Paris zum Ukraine-Konflikt hat Präsident Wolodymyr Selenskyj vor zu hohen Erwartungen gewarnt. "Der Krieg in Donbass wird nicht am 10. Dezember enden", schrieb seine Sprecherin Julia Mendel am Sonntag bei Facebook. Eine von vielen geäußerte hohe Erwartungshaltung könnte zu Enttäuschungen führen.
Seit dem letzten sogenannten Normandie-Gipfel vor gut drei Jahren seien fast keine Fortschritte erzielt worden, meinte sie. "Wir sind zwar in einer schwierigen Situation, aber wir fliegen mit einer sehr starken Position nach Paris."
Friedensplan liegt auf Eis
Bei dem Treffen am Montag in Paris verhandeln Selenskyj und Kremlchef Wladimir Putin unter Vermittlung von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über den Frieden in der Ostukraine. Kiew will die Kontrolle über den ukrainisch-russischen Grenzabschnitt zurück, der von prorussischen Separatisten kontrolliert wird. Diese werden von Moskau unterstützt. Zudem fordert die Ukraine einen weiteren Gefangenenaustausch und einen Waffenstillstand. Ein Friedensplan, der 2015 in Minsk festgelegt wurde, liegt auf Eis.
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda lobte unterdessen das Bemühen Kiews um Fortschritte. "Wir sehen die Führungsrolle der Ukraine und ihr Streben nach einer friedlichen Lösung des Russland-Ukraine-Konflikts. Wir hoffen, dass der Normandie-Gipfel am Montag dazu beitragen wird, den Krieg in Donbass zu beenden", erklärte Nauseda einem Bericht der Agentur BNS zufolge am Sonntag in Vilnius.