ÖVP-Chef Sebastian Kurz warnt vor dem EU-Treffen zur Seenotrettung auf Malta vor einer neuen Migrationswelle nach Europa. "Ich habe nicht nur das Gefühl, da braut sich was zusammen. Sondern ich habe auch das Gefühl, wir in Europa sind teilweise schuld daran“, sagt Kurz gegenüber der deutschen "Bild".
Durch die Umkehr der restriktiven Migrationspolitik in Italien etwa hätten Europas Staaten Anreize gesetzt, dass wieder mehr Migranten Richtung EU aufbrechen.
Italien, Frankreich, Deutschland und Malta beraten
Optimisitisch zeigen sich dagegen die Hauptakteure des Gipfels : "Wir haben gute Aussichten", sagte die parteilose italienische Innenministerin Luciana Lamorgese bei ihrer Ankunft in dem Ort Vittoriosa am Montag. Auch der deutsche Innenminister Horst Seehofer gab sich "gedämpft optimistisch."
Lamorgese war Anfang September dem rechtspopulistischen Lega-Chef Matteo Salvini im Innenministerium gefolgt. Bei dem Treffen in Malta beraten sie und Seehofer mit ihren Kollegen aus Frankreich und Malta über eine Übergangslösung für aus Seenot gerettete Migranten. Bei dem Treffen soll eine Grundsatzeinigung gefunden werden, wie Bootsmigranten aus dem zentralen Mittelmeer künftig auf andere Staaten verteilt werden. Italien pocht darauf, dass die geretteten Migranten auch auf andere EU-Staaten verteilt werden.