Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Wahlkampfveranstaltung des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani sind am Dienstag mindestens 24 Menschen getötet worden. Ghani selbst blieb nach Angaben lokaler Behördenvertreter unverletzt.

Bei dem Anschlag in der östlichen Provinzhauptstadt Tsharikar seien 31 weitere Menschen verletzt worden, sagte der Chef des Provinzkrankenhauses, Qasim Sangin. Laut Innenministerium handelte es sich um einen Selbstmordattentäter auf einem Motorrad.

Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff. Die radikalislamischen Taliban hatten Anfang August zu einem Boykott der Präsidentschaftswahl in Afghanistan aufgerufen und gleichzeitig mit Gewalt gedroht. Die Bevölkerung solle sich von Wahlveranstaltungen fernhalten, um nicht zu einem potenziellen Ziel zu werden, hieß es.

Autobomben-Angriff

Die Präsidentschaftswahl in Afghanistan ist für den 28. September angesetzt. Der erste Tag des Wahlkampfs war Ende Juli von einem schweren Anschlag überschattet worden. Bei einem Autobomben-Angriff auf das Büro des Vizepräsidentenkandidaten Amrullah Saleh in der Hauptstadt Kabul wurden mehr als 20 Menschen getötet. Aufgrund der schlechten Sicherheitslage ist zudem die Durchführung der Wahl in vielen Gebieten gefährdet.

Die Taliban lehnen Wahlen ab. In der Vergangenheit haben sie immer wieder Wahlveranstaltungen und Wahllokale angegriffen. Der erste Tag der Parlamentswahl im Oktober des Vorjahres war nach Angaben der UNO-Mission in Afghanistan (UNAMA) der Tag mit der höchsten Zahl an zivilen Opfern im Jahr 2018.