Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez habe angesichts der Notlage an Bord und der „unbegreiflichen“ Haltung Italiens angeboten, dass das Schiff mit mehr als hundert Migranten an Bord im Hafen von Algeciras anlegen dürfe, teilte die Regierung in Madrid am Sonntag mit.
Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte am Samstag nach langem Streit 27 unbegleitete Minderjährige von der „Open Arms“ an Land gehen lassen, 105 Erwachsene und zwei begleitete Minderjährige mussten aber an Bord des Schiffs der spanischen NGO Proactiva Open Arms bleiben.
"In Italien gibt es keinen Platz für Schlepper"
Salvini hat Spaniens Beschluss unterdessen begrüßt. "Spanien öffnet seine Häfen. Ich habe nicht auf Beschimpfungen und Morddrohungen reagiert. Ein anderer Minister hätte schon vor Tagen nachgegeben", schrieb Salvini am Sonntag auf Facebook.
Nach Ansicht des Lega-Chefs hätte das spanische Schiff schon von Anfang an einen Hafen in Spanien ansteuern sollen. Der Innenminister warnte vor den Folgen, Rettungsschiffe aufzunehmen. "Weitere 356 Migranten an Bord eines norwegischen Rettungsschiffes warten wenige Seemeilen vor Lampedusa aufs Einlaufen. In Italien gibt es keinen Platz für Schlepper", kommentierte Salvini.
"Die Lage an Bord ist unerträglich"
Fünf Migranten an Bord der "Open Arms" sprangen unterdessen mit Schwimmwesten ins Meer in der Hoffnung, die Insel Lampedusa schwimmend erreichen zu können. Mitglieder der spanischen NGO "Proactiva Open Arms" sprangen ihnen hinterher und brachten sie aufs Schiff zurück. "Die Lage an Bord ist unerträglich", so der Gründer von Proactiva Open Arms, Oscar Camps.
Salvini hatte am Samstag nach langem Streit und auf Anordnung des italienischen Regierungschefs Giuseppe Conte 27 unbegleitete Minderjährige von der "Open Arms" an Land gehen lassen, 105 Erwachsene und zwei begleitete Minderjährige mussten aber an Bord der "Proactiva Open Arms" bleiben.