"Wir haben noch keine endgültigen Zahlen. Es kommen immer neue Boote an", sagte ein Offizier der Küstenwache am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Der Offizier vermutete, dass der erhöhte Zustrom von Migranten auf das gute Wetter zurückzuführen ist, das zurzeit in der Ägäis herrscht. Die Registrierlager auf den griechischen Inseln, die sogenannten Hotspots, sind restlos überfüllt. Dort harren mehr als 21.000 Menschen aus. Die Aufnahmekapazität liegt eigentlich nur bei 8900 Migranten. Die EU hatte 2016 mit der Türkei vereinbart, dass alle Migranten, die aus der Türkei zu den Inseln übersetzen und kein Asyl in Griechenland bekommen, in die Türkei zurückgeschickt werden können.

Asylverfahren für Migranten beschleunigen

Die konservative griechische Regierung will das Asylverfahren für Migranten beschleunigen. Wer kein Asyl bekommt, solle sofort in die Türkei zurückgeschickt werden. Aus diesem Grund soll zusätzliches Personal auf die Inseln geschickt werden, hatte die Regierung vergangene Woche angekündigt. Während der Amtszeit des am 7. Juli abgewählten linken Regierungschefs Alexis Tsipras dauerte die Bearbeitung der Asylanträge in vielen Fällen mehr als zwei Jahre.