Die US-Regierung befürwortet einen EU-Austritt Großbritanniens auch ohne Abkommen."Wenn es einen No-Deal-Brexit gäbe, wäre dies eine Entscheidung der britischen Regierung. Wir würden diese mit Begeisterung unterstützen", sagte der Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, nach Angaben der Londoner Tageszeitung "Guardian" bei einem Besuch in London.
Bolton hatte sich am Montagabend mit Premierminister Boris Johnson und anderen hochrangigen Vertretern der britischen Regierung getroffen. US-Präsident Donald Trump sei an einem erfolgreichen Ausstieg Großbritanniens aus der EU am 31. Oktober gelegen, sagte Bolton demnach am Montag vor Journalisten in der britischen Hauptstadt. "Wir sind bei Euch", habe er hinzugefügt. Die USA setzten außerdem auf Handelsabkommen mit Großbritannien.
Bolton stellte nach Angaben britischer Medien gestückelte Handelsabkommen für einzelne Industriebereiche in Aussicht, schwierige Bereiche könnten zunächst ausgeklammert werden. Ziel sei ein umfassendes Handelsabkommen, das alle Handelsgüter und Dienstleistungen umfasse, sagte Bolton nach "Guardian"-Angaben. "Aber um das zu erreichen, könnte man Sektor für Sektor vorgehen."
Johnson will Großbritannien am 31. Oktober aus der Europäischen Union führen - "komme, was wolle". Er droht mit einem Austritt ohne Abkommen, sollte sich Brüssel nicht auf seine Forderung nach Änderungen an dem mit seiner Vorgängerin Theresa May ausgehandelten Austrittsabkommen einlassen. Die lehnt die EU aber strikt ab. Damit wächst die Gefahr eines No-Deal-Brexits, der die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche schädigen würde.