Im Konflikt um die Region Kaschmir weist Pakistan den indischen Botschafter aus und setzt den Handel mit Indien aus. Das kündigte die Regierung in Islamabad am Mittwoch an. Zuvor hatte die indische Regierung per Dekret die Autonomierechte für den von Indien kontrollierten Teil der von beiden Ländern beanspruchten Region aufgehoben.
Schwelender Streit
Der wieder aufgeflammte Konflikt um die Unruheregion Kaschmir an der indisch-pakistanischen Grenze reicht bis zur Unabhängigkeit des ehemaligen Britisch-Indien und der damit einhergehenden Abspaltung Pakistans im August 1947 zurück.
Zweimal, 1947 und 1965, führten Indien und Pakistan Kriege um die mehrheitlich muslimische Region. 1949 wurde Kaschmir von der UNO zwischen beiden Staaten aufgeteilt - beide beanspruchen die Region aber weiterhin zur Gänze.
Vorwurf der Terrorunterstützung
1999 standen die verfeindeten Atommächte am Rande eines dritten Krieges. Damals setzten sich vor allem die USA und die UNO für ein Ende der sechs Wochen dauernden Kämpfe ein, um einen Atomkrieg zu verhindern. Am Montag befeuerte Indien den Konflikt, indem es den in der Verfassung festgelegten Sonderstatus für den indischen Teil Kaschmirs beendete.
Indien wirft dem benachbarten Erzrivalen Pakistan Terrorunterstützung vor. An der De-Facto-Grenze gibt es immer wieder Gefechte zwischen pakistanischen und indischen Einheiten. Auch Anschläge kommen in der Region häufig vor. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan.