In Mosambik ist der langjährige Verhandlungsprozess zwischen der Regierung und den ehemaligen Renamo-Rebellen mit einem Friedensvertrag zu Ende gegangen: 27 Jahre nach dem Ende des ersten Bürgerkriegs in Mosambik unterzeichneten die Regierung und die inzwischen größte Oppositionspartei des südostafrikanischen Landes laut Berichten des Staatsfernsehens am Donnerstag das historische Abkommen.
Es sieht unter anderem die Wiedereingliederung der ehemaligen Rebellen in die Gesellschaft vor. Mosambiks Präsident Filipe Nyusi und Oppositionsführer Ossufo Momade unterzeichneten das Dokument in einem entlegenen Renamo-Stützpunkt im Gorongosa-Gebirge. Im Anschluss umarmten sich beide Politiker.
Milizen integrieren
Mit dem Abkommen endet ein jahrelanger Verhandlungsprozess zwischen den beiden Konfliktparteien, den der inzwischen gestorbene damalige Renamo-Chef Afonso Dhlakama angestoßen hatte. Der Friedensvertrag sieht unter anderem vor, dass einige der Renamo-Milizen in die Armee und die Polizei des Landes integriert werden. Anderen soll mit einer finanziellen Hilfe der Übergang ins zivile Leben erleichtert werden.
Die von der weißen Minderheitsregierung des früheren Rhodesien (heute Simbabwe) als antikommunistische Widerstandsbewegung aufgebaute Renamo hatte von 1976 bis 1992 gegen die linksgerichtete, von der UdSSR unterstützte Regierung der früheren portugiesischen Kolonie gekämpft. In dem Bürgerkrieg zwischen der herrschenden Frelimo (Befreiungsfront Mosambiks) und der Renamo (Nationaler Widerstand Mosambiks) wurden eine Million Menschen getötet.
Nach dem Abschluss eines in Rom unterzeichneten Friedensabkommens im Jahr 1992 betrat die Rebellengruppe die politische Bühne Mosambiks. Inzwischen ist sie die wichtigste Oppositionspartei in dem Land.
Wahlen im Oktober
2013 griffen die Renamo-Kämpfer wieder zu den Waffen, 2016 wurden Friedensgespräche aufgenommen. Vor wenigen Tagen begann der bewaffnete Renamo-Flügel damit, seine Waffen abzugeben.
In Mosambik stehen im Oktober Wahlen an. Die Bürger entscheiden dann über einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament sowie über politische Posten auf Provinzebene.
Nyusis Regierung kämpft seit einigen Jahren gegen jihadistische Aufstände im Norden des Landes. Bei den Unruhen sind seit Oktober 2017 mehr als 250 Menschen getötet worden.