Bei der zweiten Fernsehdebatte der Demokraten in Detroit in der Nacht auf Donnerstag wurde es für Biden ungemütlich.
Mehrere Mitbewerber konfrontierten ihn mit seiner Vergangenheit in der US-Regierung unter Präsident Barack Obama und kritisierten unter anderem die damaligen Massenabschiebungen illegal eingewanderter Migranten. Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio etwa bedrängte Biden mehrfach mit der Frage, ob dieser das Vorgehen im Nachhinein für einen Fehler halte. Auch der Senator von New Jersey, Cory Booker, erklärte mehrfach, Biden könne sich mit Blick auf seine Vergangenheit in der Obama-Administration nicht einfach wegducken.
Biden wich aus und betonte, er sei damals Vizepräsident gewesen, nicht Präsident. Zugleich verteidigte er Obamas Migrationspolitik insgesamt und versicherte, unter ihm würde es keine Massenabschiebungen geben.
Beim Thema Gesundheitspolitik geriet Biden vor allem mit der kalifornischen Senatorin Kamala Harris aneinander, die ihn bereits in der ersten Runde der TV-Debatten Ende Juni sehr unter Druck gesetzt hatte. Sie warf Biden vor, mit seinem Konzept für die Krankenversicherung Millionen Amerikaner zu vernachlässigen. Biden wiederum hielt Harris entgegen, ihr Gesundheitsprogramm sei unbezahlbar.
Mehr als 20 Demokraten bewerben sich um die Kandidatur bei der US-Präsidentenwahl im November 2020, mehr als je zuvor in der Geschichte der Partei. Angesichts des großen Bewerberfeldes wurde die zweite Runde der Debatten auf zwei Abende aufgeteilt - mit jeweils zehn Bewerbern. In der Nacht auf Mittwoch hatten bereits die ersten zehn Anwärter in Detroit miteinander diskutiert. Biden liegt in den Umfragen zu den Präsidentschaftsbewerbern der Demokraten seit Wochen vorne.