Seit dem Amtsantritt von Donald Trump im Jänner 2017 hat es im Apparat der US-Regierung viele Rausschmisse, Personalwechsel und Rücktritte gegeben. Nach dem Abgang von Arbeitsminister Alexander Acosta ist nun ein weiterer Kabinettsposten in der Trump-Regierung nur geschäftsführend besetzt. Gleiches gilt auch für die Führungsämter in den gewichtigen Ministerien für Verteidigung und Heimatschutz.

Aber auch Trumps Stabschef im Weißen Haus, Mick Mulvaney, ist nur auf Abruf auf seinem Posten. Und auch mehrere Chefs wichtiger Bundesbehörden sind derzeit nur geschäftsführend im Amt. Die offizielle Besetzung des Postens des US-Botschafters bei den Vereinten Nationen zieht sich ebenfalls seit Monaten hin.

Eine Auswahl über die bisherigen Rücktritte und Entlassungen unter Trump:

2017

SALLY YATES, 30. Jänner 2017: Trump entlässt die amtierende Justizministerin und Chefanklägerin, offiziell vor allem wegen ihres Widerstands gegen seine Einwanderungspolitik.

MICHAEL FLYNN, 13. Februar: Nach nur 23 Tagen im Amt tritt Trumps Sicherheitsberater zurück. Er ist in die Russland-Affäre über eine etwaige Wahlbeeinflussung verstrickt.

JAMES COMEY, 9. Mai: Trump entlässt den FBI-Chef, eine folgenreiche Sensation. Die Russland-Affäre nimmt immer weiter Fahrt auf.

MIKE DUBKE, 30. Mai: Nach nur drei Monaten im Amt wirft der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses hin.

WALTER SHAUB, 6. Juli: Der Direktor des unabhängigen Büros für Regierungsethik gibt entnervt auf.

SEAN SPICER, 21. Juli: Als sein Präsident ihm Anthony Scaramucci als Kommunikationsdirektor vorsetzen will, mag Trumps Sprecher nicht mehr und geht.

MICHAEL SHORT, 25. Juli: Auch der stellvertretende Pressesprecher tritt zurück.

REINCE PRIEBUS, 28. Juli: Trumps Stabschef verlässt seinen Posten. Er sagt, freiwillig. Andere sagen, Trump habe ihn gefeuert.

ANTHONY SCARAMUCCI, 31. Juli: Erst zehn Tage zuvor zum Kommunikationsdirektor bestallt, ist der Ex-Wallstreet-Banker seinen Posten schon wieder los.

STEVE BANNON, 18. August: Trumps Chefstratege und früherer Wahlkampfchef verlässt das Weiße Haus.

DINA POWELL, 8. Dezember: Die Vize-Sicherheitsberaterin kündigt ihren Rückzug an. Die Ex-Investmentbankerin sagt, sie gehe in gutem Einvernehmen.

2018

HOPE HICKS, 28. Februar 2018: Die Kommunikationschefin und enge Trump-Vertraute teilt mit, sie werde das Weiße Haus in den nächsten Wochen verlassen.

GARY COHN, 6. März: Trumps Wirtschaftsberater kündigt seinen Rückzug an. Er war gegen von Trump angedrohte Strafzölle.

JOHN MCENTEE, 12. März: Der persönliche Assistent Trumps wird fristlos entlassen.

REX TILLERSON, 13. März: Trump verkündet auf Twitter, dass der Außenminister seinen Posten räumen müsse. Spekulationen gab es schon länger.

ANDREW MCCABE, 16. März: Zwei Tage vor seiner Pensionierung wird der ehemalige FBI-Vizechef entlassen.

GENERAL H.R. McMASTER, 22. März: Der nationale Sicherheitsberater muss seinen Hut nehmen, er wird von John Bolton abgelöst.

DAVID SHULKIN, 28. März: Trump entlässt den in die Kritik geratenen Veteranenminister. Hintergrund ist eine Reise seiner Frau auf Kosten der Steuerzahler.

MICHAEL ANTON, 8. April: Das Weiße Haus teilte mit, dass der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates geht - einen Tag, bevor Bolton sein Amt übernimmt.

JOSEPH W. HAGIN, 19. Juni: Der stellvertretende Stabschef tritt zurück.

SCOTT PRUITT, 5. Juli: Der Chef der Umweltschutzbehörde EPA räumt nach einer Serie von Skandalen sein Amt.

DONALD F. McGAHN, 29. August: Trump trennt sich von seinem Rechtsberater Don McGahn.

NIKKI HALEY, 9. Oktober: Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York gibt freiwillig ihren einflussreichen Posten zum Jahresende auf.

JEFF SESSIONS, 7. November: Der Justizminister reicht einen Tag nach der Zwischenwahl auf Bitten Trumps seinen Rücktritt ein.

MIRA RICARDEL, 14. November: Die First Lady Melania Trump fordert öffentlich den Rauswurf der stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberaterin. Präsident Trump zieht nach. Ricardel muss das Weiße Haus verlassen.

JOHN KELLY, 8. Dezember: Trump gibt bekannt, dass sein Chef des Stabes zum Jahresende das Weiße Haus verlässt. Damit verschleißt er seinen zweiten Stabschef in weniger als zwei Jahren.

NICK AYERS, 9. Dezember: Der Chef des Stabes von Vizepräsident Mike Pence teilt mit, dass er das Weiße Haus zum Jahresende verlässt. Schlecht für Trump: Ayers war sein Wunschkandidat für die Kelly-Nachfolge.

RYAN ZINKE, 15. Dezember: Trump teilt mit, dass der skandalumwitterte Innenminister zum Jahresende ausscheidet. Medienberichten zufolge hatte ihm das Weiße Haus eine Frist zum Rücktritt gesetzt gehabt.

JAMES MATTIS, 20. Dezember: Trump gibt bekannt, dass der Verteidigungsminister seinen Posten Ende Februar verlässt. Mattis selbst erklärt in einem Schreiben an Trump, dass er aus eigenen Stücken geht.

2019

KIRSTJEN NIELSEN, 7. April 2019: Die Heimatschutzministerin verlässt die Regierung.

RANDOLPH ALLES, 8. April: Das Weiße Haus verkündet, dass auch der Direktor des Secret Service abtreten wird - der Chef jener Behörde also, die unter anderem für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist und dem Heimatschutzministerium untersteht.

KELLYANNE CONWAY, 13. Juni:  Trumps Beraterin soll einer Empfehlung einer unabhängigen US-Regierungsstelle zufolge ihren Posten im Weißen Haus räumen. Conway habe mehrmals gegen den sogenannten Hatch Act verstoßen - ein Gesetz, das es Regierungsmitarbeitern verbietet, Wahlkampf zu machen.

PATRICK SHANAHAN, 18. Juni: Der geschäftsführende Verteidigungsminister gibt bekannt, dass er das Amt nicht dauerhaft leiten will. Hintergrund waren offenbar Berichte über Gewalt in seiner Familie.

SARAH SANDERS, 30. Juni: Trumps umstrittene, aber loyale Sprecherin Sarah Sanders verlässt zum Monatsende überraschend das Weiße Haus. Das teilt der US-Präsident auf Twitter mit.

ALEXANDER ACOSTA, 12. Juli: Der Arbeitsminister tritt nach wachsender Kritik an einem umstrittenen Deal 2008 mit dem Unternehmer Jeffrey Epstein zurück, gegen den neue Missbrauchsvorwürfe erhoben werden.