Es gehe hier um die Zukunft der Zivilgesellschaft des Landes, sagte der Chef des russischen Journalistenverbandes, Wladimir Solowjow. Anlass der Demonstration ist das jüngste Vorgehen der russischen Polizei gegen den Enthüllungsjournalisten Iwan Golunow. Es ist bereits die zweite Demonstration in dieser Woche. Sie ist für 20.000 Teilnehmer zugelassen. Bei einer nicht genehmigten Solidaritätskundgebung für den Reporter waren am Mittwoch Hunderte Menschen festgenommen worden.
Die Polizei hatte dem 36 Jahre alten Golunow Drogen untergeschoben, um ihn ins Gefängnis zu bringen. Der Reporter hatte mafiöse und korrupte Strukturen in Polizei und Geheimdienstapparat aufgedeckt. Zuvor war der Mitarbeiter des kritischen Internet-Portals Medusa monatelang bedroht worden. Am Dienstagabend kam Golunow nach beispiellosem internationalen Protest überraschend auf freien Fuß. Das Innenministerium ließ die Vorwürfe fallen und ermittelt jetzt gegen eigene Beamte.