Rund 750.000 EU-Bürger haben in den ersten vier Monaten dieses Jahres eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Großbritannien für die Zeit nach dem Brexit beantragt. Die am stärksten vertretene Gruppe waren nach Angaben des Innenministeriums vom Donnerstag die im Vereinigten Königreich lebenden Polen mit 103.000 Anträgen. Ihnen folgten die Rumänen mit 90.000 und die Italiener mit 71.000 Anträgen.
Auch aus Portugal und Spanien gingen zahlreiche Bewerbungen ein. Österreich liegt mit 4.200 Anträgen im letzten Drittel der Liste. Nach dem geplanten EU-Austritt Londons benötigen die rund 3,8 Millionen EU-Bürger in Großbritannien einen neuen Aufenthaltsstatus. Die Regierung hatte dafür einen Plan vorgestellt, um ihnen einen dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen.
Innenminister Sajid Javid bewertete die Zahl der bisher eingegangenen Anträge als "ungemein ermutigend". Die Regierung werbe darum, dass die EU-Bürger auch nach dem Brexit im Land bleiben. Das Antragsprogramm der Regierung hatte unter anderem wegen der mittlerweile wieder gestrichenen Gebühren für Streit gesorgt. Nach mehrfacher Verschiebung soll Großbritannien die EU nun am 31. Oktober verlassen.