Der britische Finanzminister Philip Hammond warnt die Kandidaten für die Nachfolge von Premierministerin Theresa May vor einem harten EU-Abschied. "Wir müssen das Gespenst eines Ausstiegs ohne Abkommen aus der Welt schaffen", sagte Hammond am Donnerstag der BBC. "Ein Abschied ohne einen Deal wäre ein sehr schlechtes Ergebnis für die Wirtschaft."
Er sei nicht sicher, ob alle begriffen hätten, "was für ein Risiko wir eingehen würden - nicht für unsere Wirtschaft, sondern auch für die Zukunft unseres kostbaren Vereinigten Königreichs -, wenn wir ohne Abkommen gehen würden", sagte Hammond.
May hatte vergangene Woche ihren Rücktritt angekündigt. Ihr war es nicht gelungen, ihren mit der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag durchs Parlament zu bringen. Um ihre Nachfolge bewerben sich elf konservative Abgeordnete, darunter Brexit-Hardliner wie Boris Johnson. "Wir werden die EU am 31. Oktober verlassen, mit Deal oder ohne Deal", hatte der frühere britische Außenminister zuletzt gesagt. Die EU hat wiederholt neue Verhandlungen über den Austrittsvertrag ausgeschlossen.
Das Londoner Unterhaus hatte Mays Austrittsdeal drei Mal abgelehnt, aber auch einem ungeregelten Austritt mit knapper Mehrheit einen Riegel vorgeschoben. Aus diesem Grund musste der Austritt verschoeben werden.