Mit einem feierlichen Empfang bei Kaiser Naruhito ist US-Präsident Donald Trump am Montag auf dem zeremoniellen Höhepunkt seines viertägigen Staatsbesuches in Japan angelangt. Naruhito empfing den US-Präsidenten auf einem Exerzierplatz vor dem kaiserlichen Palast. Trump ist das erste Staatsoberhaupt, das von Japans neuem Monarchen empfangen wurde. Naruhito ist seit 1. Mai auf dem Thron.

Neben den Ehefrauen der beiden, Kaiserin Masako und Melania Trump, waren zahlreiche Gäste aus Politik und Diplomatie beider Länder zugegen, auf US-Seite unter anderem die Präsidentenberater John Bolton und Stephen Miller.

Das japanische Monarchenpaar spricht fließend Englisch. Kaiser Naruhito studierte in Oxford, seine Frau Masako ist eine in Harvard studierte frühere Diplomatin. Anschließend wurden Trump und seine Frau im Palast von Naruhitos Bruder, Kronprinz Akishino und Ministerpräsident Shinzo Abe in Begleitung ihrer Frauen begrüßt.

Sicherheitspolitik

Unmittelbar nach der feierlichen Visite beim Kaiser kam Trump mit Abe zu politischen Gesprächen zusammen. Nach Angaben Trumps steht neben dem Handel die Sicherheitspolitik im Vordergrund. Beim Thema Nordkorea könne es Fortschritte geben. "Das fühle ich", sagte Trump. Man müsse aber die Entwicklungen abwarten.

In Bezug auf die Krise im Iran sagte Trump, er wisse, dass Japan und insbesondere Premierminister Shinzo Abe einen engen Draht zur Führung in Teheran hätten. "Niemand will sehen, dass furchtbare Dinge passieren", sagte der US-Präsident.

Rascher Handelsdeal

Die USA dringen auf ein rasches Handelsabkommen mit Japan. Das betonte US-Präsident Donald Trump nach seinem Treffen mit Ministerpräsident Shinzo Abe. Trump sagte, sein Ziel sei eine Beseitigung von Handelsbarrieren, damit US-Exporte fairere Chancen in Japan hätten.

Er hoffe, schon sehr bald eine Einigung bekanntgeben zu können. Trump verband das Thema Handel ausdrücklich mit dem Thema Sicherheit. Hier müsse es insgesamt einen Ausgleich geben. Für Japan ist dies eine heikle Verknüpfung, denn das Land stützt seine Verteidigung auf sein enges Bündnis mit den USA. Trump äußerte sich zugleich zufrieden mit der Entwicklung der Nordkorea-Frage. Abe sagte, beide Politiker hätten vereinbart, die bilateralen Handelsgespräche zu beschleunigen.

Trump stößt sich an Japans großem Überschuss im Handel mit den USA. Er will dieses Ungleichgewicht in den bilateralen Verhandlungen korrigieren. Die Regierung in Washington erwägt dazu etwa Importzölle auf japanische Autos. Ähnlich geht Trump im Handelsstreit mit der EU vor.