US-Präsident Donald Trump hat irritiert darauf reagiert, dass der von Republikanern geführte Geheimdienstausschuss des Senats seinen Sohn Donald Trump Jr. zu einer weiteren Aussage in Verbindung mit den Russland-Ermittlungen vorgeladen hat. "Ich war sehr überrascht", sagte Trump am Donnerstag zu dem Vorstoß. "Mein Sohn ist ein sehr guter Mensch."
Dieser habe bereits Stunden um Stunden im Kongress ausgesagt und sei durch den Bericht von Sonderermittler Robert Mueller "komplett entlastet" worden. Nun solle sein Sohn plötzlich erneut zu einem "nichtigen Treffen" aussagen, beklagte Trump. Auf die Frage, ob sich das Weiße Haus gegen die Vorladung wehren wolle, sagte er: "Wir werden sehen, was passiert."
Bereits ausgesagt
Trump Jr. hatte bereits im September 2017 vor dem Justizausschuss des Senats ausgesagt. Damals ging es um ein Treffen mit Vertretern Russlands im Trump-Tower sowie ein Bauprojekt seines Vaters in Moskau. Nun hat das Gremium, in dem die Republikaner den Vorsitz haben, den Präsidentensohn erneut zu einer Aussage zu sich bestellt. Laut dem Nachrichtenportal Axios handelt es sich um die erste bekannte Vorladung eines Trump-Kindes unter Strafandrohung.
Sonderermittler Mueller hatte fast zwei Jahre lang untersucht, ob Trumps Wahlkampfteam geheime Absprachen mit Russland getroffen hatte und ob der US-Präsident die Justiz behindert hatte. Hintergrund der Ermittlungen war die mutmaßliche Einmischung Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016. Ende März hatte Mueller seine Arbeit abgeschlossen und einen Abschlussbericht vorgelegt.
Mueller und sein Team waren bei ihren Ermittlungen zwar auf "zahlreiche" Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands gestoßen. Beweise für eine Straftat fanden sie aber nicht.