In Kap Verde hat am Dienstag das zweite Afrika-Forum der Weltgesundheitsorganisation WHO begonnen. In dem nordwestafrikanischen Inselstaat kamen mehr als 750 Minister, Fachleute und Vertreter der Zivilgesellschaft aus 47 Staaten Afrikas südlich der Sahara zusammen. Sie diskutieren in der Hauptstadt Praia bis Donnerstag über Verbesserungen in der lückenhaften Krankenversicherung vieler Staaten.
Im Juni 2017 hatte die WHO erstmals zu einem Afrika-Forum nach Ruanda eingeladen. Die UNO-Behörde sei weiterhin entschlossen, die Einführung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung auf dem Kontinent zu unterstützen, sagte Matshidiso Moeti, Afrika-Chefin der WHO, zur Eröffnung. Ziel sei die Schaffung von "stärkeren, reaktionsschnelleren" Einrichtungen.
Millionen Kinder sterben
Der Zugang zu Krankenversicherungen ist in den meisten Staaten südlich der Sahara stark beschränkt oder gar nicht vorhanden. Zwar hatten sich Anfang der 2000er-Jahre die Staaten dieser Region dazu verpflichtet, mindestens 15 Prozent ihrer Budgets für den Bereich Gesundheit zu verwenden. Doch hielten sich nur wenige Ländern an ihre Zusage.
Etwa die Hälfte der fünf Millionen Kinder, die weltweit vor Erreichen des fünften Lebensjahrs sterben, kommen in Afrika südlicher der Sahara ums Leben. Allerdings gibt es auch Positivbeispiele, darunter Kap Verde, wo 40 Prozent der Bevölkerung über eine Krankenversicherung verfügt.