Nach massivem Raketenbeschuss auf Israel und israelischen Luftangriffen im Gazastreifen haben militante Palästinenser einseitig eine Waffenruhe verkündet. Fausi Barhum, ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas, teilte am Montag mit, Ägypten habe die Rückkehr zu einer entsprechenden Vereinbarung vermittelt. Diese solle sofort in Kraft treten. Von israelischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.
Militante Palästinenser feuerten noch am Abend zahlreiche Raketen ins israelische Grenzgebiet. In mehreren Ortschaften im Umkreis des Gazastreifens heulten die Alarmsirenen, wie Israels Armee mitteilte. In der Grenzstadt Sderot wurde nach Medienberichten ein Haus direkt getroffen. Dabei sei aber niemand verletzt worden.
Israels Luftwaffe hatte zuvor drei Gebäude der Hamas zerstört, darunter das Büro des Hamas-Chefs Ismail Haniya. Bei einer Serie von Angriffen im Gazastreifen seien sieben Palästinenser verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.
Israel reagierte damit auf einen zuvor erlittenen Raketenangriff. Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete hatte am Montagmorgen ein Wohnhaus nördlich von Tel Aviv getroffen - sieben Israelis wurden nach Krankenhausangaben verletzt, darunter drei Kinder. Israel machte die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas verantwortlich.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte bei einem Besuch in Washington, sein Land reagiere mit "Stärke" auf den Raketenangriff. "Wir werden tun, was nötig ist, unser Volk und unseren Staat zu verteidigen", sagte er bei einer Pressekonferenz an der Seite von US-Präsident Donald Trump. Beobachtern zufolge will Netanyahu einen neuen Gaza-Krieg vor den israelischen Parlamentswahlen am 9. April allerdings vermeiden. Trump bekräftigte seine Unterstützung für den Verbündeten Israel. Washington erkenne das "Recht Israels an, sich zu verteidigen", sagte der US-Präsident.
Trump erkennt Israels Souveränität über Golanhöhen an
Trump hat die von Israel annektierten syrischen Golanhöhen zudem formell als Staatsgebiet Israels anerkannt. Trump unterzeichnete am Montag bei einem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in Washington eine entsprechende Proklamation.
Russland hat die Entscheidung verurteilt. Damit drohten nun neue Spannungen in der Region, teilte das russische Außenministerium am Montag in Moskau mit.
Vor Bekanntwerden von Trumps formeller Anerkennung der Souveränität Israels über die Golanhöhen hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow mit seinem US-Kollegen Mike Pompeo telefoniert. Demnach hatte Lawrow vor einer "schweren Verletzung des internationalen Rechts" gewarnt.
Zugleich sagte Lawrow nach der Mitteilung seines Ministeriums, dass diese Entscheidung auch die Lösung des Konflikts in Syrien behindere und die Lage in der Region insgesamt verschärfe. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.