Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Donnerstag nach Medienberichten mindestens zwei Raketen auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert. In der Stadt und ihren Vororten waren am Abend Warnsirenen und Explosionen zu hören. Den Berichten zufolge wurde mindestens eins der Geschosse von dem Abwehrsystem Iron Dome abgefangen.

Eine Armeesprecherin in Tel Aviv konnte zunächst nur den Alarm bestätigen, nicht die Ursache. Zuletzt war es im Gaza-Krieg im Sommer 2014 zu ähnlichen Angriffen auf den Großraum Tel Aviv gekommen.

Der Konflikt zwischen Israel und den militanten Palästinenserorganisationen hat sich seit einem Jahr wieder aufgeheizt. Bei teilweise gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze sind seit dem 30. März nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 260 Palästinenser getötet und Tausende weitere verletzt worden.

Seit Monatsbeginn hatten Palästinenser mehrmals Raketen auf das israelische Grenzgebiet am Rande des Gazastreifens abgefeuert. Israels Luftwaffe bombardierte daraufhin Ziele in dem Küstenstreifen am Mittelmeer. Eine Ende vergangenen Jahres von Ägypten ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas ist zunehmend brüchig geworden.

Am 9. April wird in Israel ein neues Parlament gewählt und führende Kandidaten haben eine härtere Gangart gegenüber militanten Palästinensern im Gazastreifen gefordert.

Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen dies mit Sicherheitsinteressen. Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Strom.