EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani hat sich für seine Bemerkung über "einige positive Dinge" des faschistischen italienischen Diktators Benito Mussolini am Donnerstag entschuldigt. "Als überzeugter Antifaschist entschuldige ich mich bei allen, die sich durch das Gesagte verletzt fühlten". Auf keinen Fall habe er beabsichtigt, ein antidemokratisches und totalitäres Regime zu verharmlosen.

Tajani hatte mit einem Interview mit Radio24 Empörung ausgelöst. Er meinte, Mussolini habe vor der Einführung der Rassengesetze und vor der Kriegserklärung "an die ganze Welt" auch "einige positive Dinge getan".

In einer schriftlichen Erklärung aus dem Europaparlament in Straßburg teilte Tajani mit, er sei "tief traurig, dass trotz meiner persönlichen und politischen Geschichte einige glauben könnten, dass ich nachsichtig im Hinblick auf den Faschismus sein könnte. Ich war immer mit ganzem Herzen ein Antifaschist. Ich habe immer betont, dass Mussolini und der Faschismus die dunkelsten Kapitel in der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts waren, ohne irgendeine Unterscheidung".

Außerdem, so Tajani, "habe ich immer gegen jede Form von Diktatur oder Totalitarismus gekämpft. Wie ich vergangenen Oktober im Plenum betonte, wurde Europa auf der Niederlage des Faschismus aufgebaut und ist das stärkste Bollwerk gegen jede Form von Totalitarismus".