Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich im Pressefoyer nach dem Ministerrat für eine Verschiebung des Brexit ausgesprochen. Bei einer solchen Verschiebung gehe es „um ein paar Wochen, nicht um ein paar Monate.“ Bekanntlich stimmt das Unterhaus heute über einen harten Brexit und morgen über eine eventuelle Verschiebung ab.
Auf die Frage, wie der Kanzler reagieren würde, würde sich das Unterhaus heute Abend dennoch für einen harten Brexit ausspreche, meinte Kurz: „Wenn die Briten das tun, ist ihnen nicht zu helfen. Der Schaden wäre für Großbritannien um ein Vielfaches höher als für Europa.“ Österreich wäre darauf vorbereitet.
Schon nach der Abstimmung Bedenken
Schon nach der Brexit-Abstimmung am Dienstagabend erklärte Kurz, dass man nach dem Londoner Votum bereits "gefährlich nahe" am Brexit-Datum sei, "ohne ein ordentlich vorbereitetes Austrittsszenario fertig zu haben". Kurz meinte, dass der Bewegungsspielraum in Brüssel nun "sehr eingeschränkt" sei. Man sollte "offen dafür sein, den Brexit für ein paar Wochen zu verschieben, um einen Hard Brexit zu vermeiden. Eine Teilnahme von Großbritannien an den EU-Parlamentswahlen wäre allerdings absurd".