Nach dem vorzeitig abgebrochenen Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un signalisieren beide Seiten weitere Gesprächsbereitschaft.

"Wir wollen unbedingt zurück an den Tisch, damit wir das Gespräch fortsetzen können, das letztendlich zu Frieden und Stabilität führen wird, einem besseren Leben für die nordkoreanische Bevölkerung und einer niedrigeren Bedrohung, einem denuklearisierten Nordkorea", sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Freitag während eines Aufenthalts in der philippinischen Hauptstadt Manila.

In nordkoreanischen Staatsmedien wurde der Gipfel in Vietnam als konstruktiv bezeichnet. Zudem hieß es, die Gespräche sollten nach dem Willen der beiden Politiker fortgesetzt werden. Kim sei Trump dankbar, dass dieser so weit gereist sei und sich aktiv um Ergebnisse bemüht habe. Dass der Gipfel abrupt und ohne Einigung endete, meldeten die nordkoreanischen Medien nicht.

Auch China, der wichtigste Unterstützer des international nahezu vollständig isolierten Nordkorea, setzt auf weitere Verhandlungen. In der amtlichen englischsprachigen Zeitung "China Daily" hieß es, die mit dem Gipfel verbundenen großen Hoffnungen seien zwar nicht erfüllt worden. Die USA und Nordkorea würden aber voraussichtlich in Kontakt bleiben. Ein Abkommen scheine immer noch möglich. "Es braucht einfach noch ein bisschen Zeit, alle Teile zusammenzusetzen."

Zuvor hatten Trump und die nordkoreanische Führung unterschiedliche Begründungen für den Abbruch des zweitägigen Gipfels geäußert. So sagte Trump am Donnerstag, Nordkorea habe die vollständige Aufhebung aller Sanktionen gefordert, was den USA zu weit gegangen wäre. Nordkoreas Außenminister Ri Yong-ho hielt wenig später dagegen, sein Land habe lediglich eine teilweise Aufhebung der Strafmaßnahmen verlangt. Im Gegenzug habe es angeboten, den Atomreaktor in Yongbyon zu demontieren, und den dauerhaften Abbau seiner Nuklear-Produktion - darunter Plutonium und Uran - in Aussicht gestellt. Das habe Trump aber nicht ausgereicht.

Es war der zweite Gipfel von Trump und Kim. Im Vorfeld hatten beide Seiten Hoffnungen geweckt, dass es zumindest in einigen Punkten eine konkrete Annäherung geben könnte. Die USA hatten sogar zwischenzeitlich die feierliche Unterzeichnung einer Erklärung angekündigt. Dazu kam es dann aber kurzfristig doch nicht. Für Trump wäre ein außenpolitischer Erfolg besonders willkommen gewesen, da er innenpolitisch derzeit an mehreren Fronten unter Druck steht.