Das Spitzentreffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist unter anderem wegen eines Streits um Sanktionen ergebnislos zu Ende gegangen. Nach dem Ende des Gipfels sagte Trump in Hanoi, er habe Kims Forderung nach einer Aufhebung der Sanktionen gegen Nordkorea zurückgewiesen. Kim habe aber zugesagt, die Atomwaffentests nicht wieder aufzunehmen.
Trotz der ausgebliebenen Einigung bezeichnete Trump die Gespräche als "produktiv". "Wir hatten eine wirklich produktive Zeit", sagte Trump nach dem Ende der zweitägigen Gespräche. Es habe "verschiedene Optionen" gegeben. Man habe sich aber dazu entschieden, nichts zu unterzeichnen. "Wir hatten das Gefühl, dass es keine gute Idee wäre, etwas zu unterzeichnen", sagte Trump. "Wir hätten das machen können. Aber ich hätte das nicht für angemessen gehalten."
Der Gipfel hatte bei den Bemühungen um eine atomare Abrüstung Nordkoreas keinen Durchbruch gebracht. Beide Seiten konnten sich nicht einmal auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen. Für Trump, der durch belastende Aussagen seines Ex-Anwalts zuhause unter Druck steht, bedeutet dies auf internationalem Gebiet eine schwere Enttäuschung.
Die Verhandlungsteams würden sich aber "in der Zukunft" wieder treffen, teilte Trumps Sprecherin Sarah Sanders in einer Erklärung mit. Ein ursprünglich geplantes gemeinsames Mittagessen und die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung wurden von der Tagesordnung gestrichen, der Gipfel endete vorzeitig. Kim und Trump verließen den Tagungsort in ihren jeweiligen Fahrzeugkonvois. Trump äußerte sich dann um 8 Uhr (MEZ) vor der Presse äußern. Das war knapp zwei Stunden früher als zuvor geplant.
Die Gespräche der beiden Politiker am Donnerstag hatten hinter verschlossenen Türen stattgefunden. Dabei sollte es insbesondere um konkrete Schritte für die von den USA geforderte "Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" gehen. Die USA hatten wiederholt gefordert, dass Nordkorea sein Atomwaffenarsenal vollständig, unumkehrbar und nachprüfbar aufgibt. Die Führung in Pjöngjang fordert eine Aufhebung der wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms verhängten Sanktionen und einen Abzug der US-Truppen aus Südkorea.
Der Gipfel hatte am Mittwochabend mit einem kurzen Vieraugengespräch und einem gemeinsamen Abendessen begonnen.