Der Einsatz bei dem Komplex rund um das Hotel DusitD2 sei nun vorbei. "Alle Terroristen sind eliminiert" worden, sagte Präsident Uhuru Kenyatta am Mittwoch. Die somalische Terrorgruppe Al-Shabaab hatte den Angriff auf den Hotelkomplex am Dienstagnachmittag für sich beansprucht.
"Wir trauern als Land", so Kenyatta. Unter den Todesopfern sollen neben elf Kenianern ein Brite und ein US-Amerikaner sein. Der britische Hochkommissar Nic Hailey bestätigte das britische Todesopfer am Mittwoch und erklärte: "Wir unterstützen seine Familie und Freunde in dieser schweren Zeit." 176 Menschen konnten aus dem Hotelkomplex gerettet werden, insgesamt seien 700 Menschen evakuiert worden, teilte Kenyatta laut kenianischen Medien mit.
Der Anschlag hatte mehrere Stunden gedauert. Zunächst kam es am Dienstagnachmittag zu einer Explosion vor dem Gebäude, dann zu einem Selbstmordanschlag im Foyer des Hotels, wie die Polizei erklärte. Einige Angreifer verschanzten sich demnach stundenlang in dem Gebäudekomplex.
Stundenlang Schüsse
Noch in den frühen Morgenstunden am Mittwoch waren laut Augenzeugen Schüsse zu hören. Das Innenministerium schrieb allerdings auf Twitter, Zivilisten, die durch Sicherheitsleute in dem einen Gebäude geschützt worden seien, seien mittlerweile gerettet worden. "Alle Gebäude und die Umgebung sind sicher", hieß es.
Laut Polizei soll eine von US-Amerikanern organisierte Konferenz Ziel des Anschlags gewesen sein. Die Veranstaltung sollte ursprünglich in dem von Terroristen angegriffenen Luxushotel stattfinden, wie Mawira Mungania, ein Beamter der Anti-Terror-Polizeieinheit, sagte.
Das Hotel befindet sich nahe dem Einkaufzentrum Westgate, wo im Jahr 2013 bei einem Terroranschlag mindestens 67 Menschen umgekommen waren. In dem Gebäudekomplex befanden sich neben dem Hotel auch Büros, Läden und Restaurants. Über 700 Menschen seien während des Einsatzes in Sicherheit gebracht worden, sagte Kenyatta. Er lobte die Arbeit der Sicherheitskräfte.
Die somalische Terrorgruppe Al-Shabaab verübt immer wieder Anschläge im Nachbarland Kenia, auch weil die kenianischen Streitkräfte die somalische Regierung im Rahmen eines Militäreinsatzes der Afrikanischen Union (AU) gegen die Terrormiliz unterstützen. Al-Shabaab kämpft in dem Krisenstaat Somalia am Horn von Afrika seit Jahren um die Vorherrschaft.