Wegen eines erneuten Defekts an seiner Regierungsmaschine muss Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) mit einem Linienflug von Sambia nach Deutschland zurückkehren. Müller und seine Delegation würden noch am Freitag vom Flughafen Ndola aus starten, sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin.

Müller zeigte sich verärgert: "Diese Kette von technischen Problemen muss jetzt gründlich aufgearbeitet werden." Müller hatte seine Tour durch mehrere afrikanische Länder wegen einer Flugzeugpanne bereits am Montag in Malawi unterbrechen müssen. Ursache des Ausfalls war offensichtlich ein defektes Ventil an der Regierungsmaschine. Der Minister konnte von Malawi aus dann aber mit einer Linienmaschine ins benachbarte Sambia weiterreisen. Einen geplanten Besuch in Namibia musste er dagegen absagen, da es in dem benötigten Zeitraum keinen Linienflug von Sambia dorthin gab.

"Wir helfen uns jetzt selbst"

Einzelheiten zu Art des erneuten Defekts an der Regierungsmaschine vom Typ Global 5000 konnte die Ministeriumssprecherin am Freitag zunächst nicht nennen. "Wir helfen uns jetzt selbst und fliegen mit afrikanischen Linien zurück", erklärte Müller.

Gleichzeitig sagte der Minister, er und seine Delegation hätten die "unverhofft in Sambia gewonnene Zeit nach dem ersten Defekt" gut genutzt. Unter anderem hätten sie eine "Kupfermine zu fairen Lieferketten" besucht und mit Vertretern des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) an der kongolesischen Grenze zur Flüchtlingssituation und der politischen Lage nach der Wahl in der Demokratischen Republik Kongo Ende Dezember gesprochen.

Erst im Dezember hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Anreise zum G-20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren müssen. Auch sie musste auf eine Linienmaschine umsteigen und traf mit einer stark verkleinerten Delegation erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats-und Regierungschefs in Argentinien ein.