US-Präsident Donald Trump hat sein für Samstag geplantes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin beim G-20-Gipfel abgesagt. Er begründete die Entscheidung am Donnerstag auf Twitter damit, dass die von Russland festgenommenen ukrainischen Seeleute bisher nicht freigelassen worden seien. Er äußerte die Hoffnung, dass die Situation bald "gelöst" sei, dann werde er sich wieder mit Putin treffen. Trump plädierte dafür, dass sich die deutsche Bundeskazlerin Angela Merkel als Vermittlerin einschalten solle. "Angela, lasst uns Angela einschalten", sagte er der Zeitung "New York Post". Zudem sprach er sich für eine Vermittlerrolle Frankreichs aus.
Merkel plant, mit Trump und Putin zusammenzukommen, wie es aus Regierungskreisen hieß. Als mögliche Themen für Merkels Treffen mit Trump wurden in der deutschen Bundesregierung insbesondere Handelsfragen und der angekündigte Ausstieg der USA aus dem INF-Abrüstungsvertrag genannt. Bei dem Gespräch mit Putin dürfte es demnach vor allem um den Konflikt mit der Ukraine sowie um den Krieg in Syrien gehen.
Mit besonderer Spannung erwartet wird das Vier-Augen-Gespräch zwischen Trump und Chinas Staatschef Ji. Es könnte entscheiden, ob sich der Handelsstreit zwischen den beiden Nationen entspannen oder verschärfen wird. Seit Monaten überziehen sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt mit Strafzöllen und Drohungen. Hinzu kommen Trumps Drohungen mit Strafzöllen auf importierte Autos. Nach Angaben des IWF dürften Trumps Maßnahmen das weltweite Wachstum senken.
Konfliktstoff birgt auch ein mögliches Aufeinandertreffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman: Der einflussreiche Thronfolger wird verdächtigt, die Tötung des kritischen Journalisten Jamal Khashoggi im Konsulat seines Landes in Istanbul angeordnet zu haben. Nach Angaben des Weißen Hauses könnte es auch zu einer "Interaktion" zwischen Trump und dem Kronprinzen kommen.