Der CSU-Vorsitzende und deutsche Innenminister Horst Seehofer will nach der Landtagswahl in Bayern seine Ämter behalten. Auf die Frage, ob er nach der Wahl weitermache, sagte Seehofer der Zeitung "Welt am Sonntag": "Natürlich! Ich habe ein großes Werk zu verrichten."

In Bayern wird am 14. Oktober gewählt. Die CSU liegt in Umfragen bei 33 bis 35 Prozent und muss davon ausgehen, ihre absolute Mehrheit zu verlieren. Bei der Wahl 2013 hatte die CSU noch 47,7 Prozent erreicht.

Angesichts der schlechten Werte wird darüber spekuliert, dass Seehofer die Verantwortung für ein Wahldebakel auf sich nehmen könnte oder von der CSU zum Rückzug gedrängt wird. CSU-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Markus Söder machte bereits die Große Koalition auf Bundesebene für die schlechten Umfragewerte in Bayern verantwortlich.

"Bin bis Herbst 2020 gewählt"

In der "Süddeutschen Zeitung" wies Seehofer den Vorwurf zurück, für die schlechten Umfragewerte seiner Partei verantwortlich zu sein. In der "Welt am Sonntag" stellte er nun klar, den CSU-Vorsitz nach der Wahl behalten zu wollen: "Ich bin von meinem Parteitag bis zum Herbst nächsten Jahres gewählt", sagte der 69-Jährige.

Er sei "grundsätzlich davon überzeugt", dass für die CSU weiterhin die absolute Mehrheit möglich sei, sagte Seehofer zudem. Mit Kritik aus der CSU an seiner Person beschäftige er sich nicht. "Gegenwärtig wende ich meine ganze Kraft auf, unsere Partei zusammenzuhalten und unserem Kandidaten Markus Söder jeder Unterstützung zuteilwerden zu lassen", sagte Seehofer der "Welt am Sonntag" und fügte hinzu: "Nur vorsorglich weise ich darauf hin, dass wir in der Asylpolitik alles gemeinsam gemacht haben."

Seehofer machte deutlich, dass er seine politischen Aufgaben noch nicht als erledigt ansieht. "Ich will, dass die Politik wieder mehr auf die Anliegen der Bevölkerung schaut, für Recht und Ordnung sorgt, den Menschen Sicherheit gibt, auch soziale Sicherheit, und die Dinge im Griff hat", sagte er. "Diese Mission werde ich erfüllen."

Schon als Gesundheitsminister habe er gelernt, "was ein Haifischbecken ist", fügte der deutsche Innenminister hinzu. "Politik ohne Kritik und Konflikte ist nicht zu haben."