Europa habe bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise vor drei Jahren bis heute kläglich versagt. Das sagte Kroatiens Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic im Interview mit der Kleinen Zeitung in Zagreb. Das Gespräch fand anlässlich des ersten Staatsbesuchs von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Kroatien statt. Die EU habe leichtfertig mehr als eine Million Menschen aufgenommen, ohne für deren Integration ein Konzept und eine Strategie zu haben. „Europa war zu entspannt und zu naiv“, sagte die konservative Politikerin. Man könne die Leute doch nicht sich selbst und den Sozialsystemen überlassen. Das bringe die angestammten Bevölkerungen gegen sie auf. Auch habe Europa es verabsäumt, den Migranten zu verdeutlichen, was man von ihnen erwarte. Ein weiteres schweres Versäumnis sei es, dass man habe außer Acht gelassen habe, dass die Zugezogenen aus Kulturen stammten ohne demokratische oder menschenrechtliche Grundordnung. Grabar-Kitarovic: „In Afghanistan habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie Frauen in Burka an den Straßenrändern hockten und von vorbeifahrenden Autos mit Wasser und Schlamm beschmutzt wurden. Ich war entsetzt. Aber dort wird das als normal empfunden.“
Die Präsidentin erlangte durch ihre feurige U terstützung der kroatischen Fußballnationalmannschaft bei der WM in Moskau zu weltweitem Starruhm.
Lesen Sie das ganze Interview am Dienstag in der gedruckten und der elektronischen Ausgabe der Kleinen Zeitung.