US-Präsident Donald Trump hat seine Angriffe auf Justizminister Jeff Sessions fortgesetzt. Trump warf ihm am Samstag auf Twitter vor, nicht zu wissen, was in seinem Ministerium vorgehe. "Jeff Sessions hat nur gesagt, dass er sich nicht von der Politik beeinflussen lassen werde, weil er nicht versteht, was unterhalb seiner Kommandoposition passiert", schrieb Trump.
Er erwähnte in diesem Zusammenhang die Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller. Dieser sei "hochgradig konfliktbehaftet".
Der US-Präsident liefert sich seit einigen Tagen einen öffentlichen Zwist mit seinem Justizminister. Sessions hatte sich am Donnerstag gegen Trumps Kritik gewehrt und deutlich gemacht, dass er sich politischem Druck nicht beugen werde. Trump ist seit längerem äußerst unzufrieden mit Sessions. Hintergrund ist, dass dieser sich wegen Befangenheit aus den Russland-Ermittlungen raushält.
Vorwürfe gegen das FBI
Als oberster Chefankläger hat er die Aufsicht über das FBI und wäre damit eigentlich auch für die Untersuchung von Mueller zuständig, der prüft, ob es bei den mutmaßlich russischen Einflussversuchen auf die Wahl 2016 geheime Absprachen zwischen Moskau und Trumps Wahlkampflager gab.
Sessions hatte sich während des Wahlkampfes mit dem damaligen russischen Botschafter in Washington, Sergej Kisljak, getroffen. In einer Anhörung vor dem Senat verneinte er dies aber, obwohl er unter Eid stand. Deswegen hält er sich aus den Russland-Ermittlungen heraus - was Trump massiv missfällt. Anfang des Monats drängte der Präsident den Justizminister auf Twitter dazu, die Untersuchung zu beenden.
In seinen Nachrichten vom Samstag warf Trump dem FBI vor, Zehntausende E-Mails in der Ermittlung um Hillary Clinton ignoriert zu haben. "Ich bin sicher, dass wir dieser Korruption bald auf den Grund gegen werden. Irgendwann muss ich mich vielleicht einmischen!", fügte der Präsident hinzu.