„Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“: So lautet der Titel des neuen Buchs von Thilo Sarrazin (73), das Ende August erscheint - und für Streit in der SPD sorgt.
SPD-Bundesvize Ralf Stegner fordert nun in einem Interview, ein weiteres Ausschlussverfahren gegen Sarrazin zu prüfen. Dem schließen sich auch Ex-Parteichef Sigmar Gabriel und der Regierende Bürgermeister und Berliner SPD-Chef Michael Müller: „Formal ist es bisher nicht gelungen, Sarrazin die SPD-Mitgliedschaft zu entziehen. Inhaltlich und verbal hat er sich aber schon lange von der SPD und ihren Werten verabschiedet“, befand Müller kürzlich. Sarrazin gehöre nicht in die Partei. Allerdings ist dieser seit 45 Jahren SPD-Mitglied.
Thilo Sarrazin selbst denkt offenbar nicht daran, die Partei zu verlassen. Das zweite Parteiordnungsverfahren gegen ihn, das 2011 trotz Beteiligung des SPD-Bundesvorstands gescheitert war, habe sich damals auf sein Buch „Deutschland schafft sich ab“ gestützt. Ihm wurde Rassismus und Islamfeindlichkeit vorgeworfen. „Wer damals nichts fand, das meinen Parteiausschluss gerechtfertigt hätte, wird auch im neuen Buch nichts finden“, sagte Sarrazin dem "Tagesspiegel". Er empfehle seinen Parteifreunden dringend, sein Buch doch erst einmal zu lesen.